Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, die einen Abbau geistiger Fähigkeiten auslöst. Es gibt verschiedene Formen von Demenz – am weitesten verbreitet sind Alzheimer und Vaskuläre Demenz. Die Angst, daran zu erkranken, ist weit verbreitet. Noch gibt es keine wirksamen Mittel gegen Demenz, denn die Ursachen sind unklar.
Man weiß aber, dass die Krankheit durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren entsteht, von denen du einige durch Prävention beeinflussen kannst. Prävention ist auch wichtig, wenn du jemanden pflegst. Denn durch den Stress bist du besonders gefährdet, selbst krank zu werden.
- Welche Risikofaktoren eine Demenz begünstigen
- Diese fünf Schritte kannst du gegen Demenz unternehmen
- Prävention für pflegende Angehörige
- Wie du als Angehörige gesund bleibst
- Arbeitsblätter, Checklisten & Co.
- Videos zum Thema
- Wichtige Artikel zur Demenzprävention
- Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Demenzprävention
- Bücher, Links & Podcasts zur Demenzprävention
- So geht es weiter
Welche Risikofaktoren eine Demenz begünstigen
Was Demenz verursacht, ist nicht klar. Bei allen Formen sterben Nervenzellen ab. Die Gründe dafür sind vielfältig und je nach Demenzform verschieden. Das macht es schwierig, wirksame Medikamente zu entwickeln. Trotzdem konnten Forscher bereits wichtige Zusammenhänge erkennen.
Das Alter ist der größte Risikofaktor für Demenz. Alzheimer tritt zum Beispiel überwiegend bei über 65-Jährigen auf. Nur 1 Prozent aller Fälle ist erblich bedingt, wobei Betroffene dann früh – zwischen 30 und 65 – erkranken. Frauen erkranken häufiger an Demenz.
💡 Alter und Genetik kannst du nicht beeinflussen. Aber es gibt andere Bereiche, in denen du etwas tun kannst.
Diese 12 Faktoren erhöhen das Erkrankungsrisiko:
- geistige Inaktivität
- Hörprobleme
- Kopfverletzungen
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- Rauchen
- Alkoholmissbrauch
- Depression
- soziale Isolation
- Bewegungsmangel
- Luftverschmutzung
- Diabetes
Diese fünf Schritte kannst du gegen Demenz unternehmen
Du kannst dich nicht zu hundert Prozent gegen Demenz schützen. Mit einem gesunden Lebenswandel kannst du das Risiko zu erkranken aber deutlich reduzieren. Eine Expertenkommission der renommierten Fachzeitschrift »Lancet« geht davon aus, dass 35 Prozent aller Demenzfälle durch Prävention vermeidbar wären.
💡 Dank gesünderem Lebensstil, Bildung und Vorsorge erkranken heute altersspezifisch weniger Menschen an Demenz – ein Beweis, dass Prävention wirkt.
Mit diesen fünf wichtigsten Tipps hältst du Körper und Geist gesund und senkst dein Erkrankungsrisiko:
Bewege dich regelmäßig
Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns und die Bildung von neuen Nervenzellen. Sie löst Stress und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, die ebenfalls zu den Risikofaktoren für Demenz zählen. Du musst keinen Marathon laufen. Täglich zwanzig Minuten Schwitzen genügen – zum Beispiel durch zügiges Gehen. Wenn du die Treppe benutzt und eine Busstation früher aussteigst, hast du schon viel getan. Ideal ist ein zusätzliches wöchentliches Sporttraining oder Tanzen.
Bleibe sozial aktiv
Einsamkeit ist ein Hauptrisikofaktor für Demenz. Studien deuten darauf hin, dass sozial aktive Menschen mit einem großen Freundes- und Bekanntenkreis seltener erkranken. Das liegt daran, dass unser Geist im Austausch mit anderen gefordert wird. Wir folgen Gesprächen, entschlüsseln Körpersignale und interagieren. Pflege daher deine Freundschaften und nimm an gemeinsamen Aktionen wie Wanderungen, Kulturanlässen oder einem Kaffeeklatsch teil.
Halte deinen Geist fit
Früher dachte man, das Gehirn sei im jungen Erwachsenenalter ausgeformt und man baue ab dann nur noch ab. Inzwischen weiß man, dass auch 70-jährige Gehirne neue Verknüpfungen herstellen. Diese Eigenschaft hilft zum Beispiel Schlaganfallpatienten, Schädigungen eines Hirnareals mit einem anderen auszugleichen.
Wie gut das Gehirn mit Abbau klarkommt, hängt davon ab, wie gut es schon trainiert ist. Fordere deinen Geist, indem du dich durch Lesen, Diskussionsrunden oder Sprachkurse weiterbildest. Tanze und musiziere – Musik stimuliert unser Gehirn besonders stark. Spiele Schach oder mache Gehirnjogging. Folge dabei deinen Interessen: Das Gehirn lernt am besten, was es mit Freude tut.
Ernähre dich gesund
Was wir essen, beeinflusst unsere Gesundheit. Viele Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs, aber auch Demenz werden durch unsere westliche Ernährung (zu fett, zu viel) gefördert. Auch wenn es keine »Anti-Demenz-Diät« gibt: Eine ausgewogene mediterrane Küche (Mittelmeerdiät) senkt das Erkrankungsrisiko. Iss deshalb:
- viel Obst, Gemüse, Kräuter, Nüsse, Hülsenfrüchte und Cerealien
- viel Fisch
- mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen (Olivenöl, Rapsöl)
- wenig Milchprodukte und Fleisch
- wenig bis keine Fertigprodukte und Snacks mit viel Salz oder Zucker
Achte darauf, dass die Lebensmittel frisch und von hoher Qualität sind. Trinke moderat Alkohol, vermeide Übergewicht und verzichte aufs Rauchen.
💡 Mehr zu einer gesunden Ernährung erfährst du in den FAQs.
Achte auf deine Gesundheit
Es wird vermutet, dass Demenz durch ein Zusammenspiel verschiedener schädlicher Prozesse entsteht. Achte daher generell auf deine Gesundheit:
- Lass regelmäßig Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker- und Mikronährstoffspiegel prüfen. Was dem Herzen hilft, ist auch fürs Gehirn gut. Damit beides funktioniert, braucht es Sauerstoff und Nährstoffe. Diese werden über den Blutkreislauf vom Herzen ins Gehirn gepumpt. Ist das Herz angeschlagen, leidet also auch das Gehirn.
- Suche bei depressiven Verstimmungen, Gehirnerschütterung, Kreislaufproblemen oder Hörschwäche einen Arzt auf. Ein unbehandeltes schlechtes Gehör vermindert deine sozialen Interaktionen, die wichtig zur Demenzprophylaxe sind.
- Sorge für einen gesunden Schlaf und wenig Stress. Es wird vermutet, dass Demenz mit Stress und Entzündungen im Körper zusammenhängt.
Prävention für pflegende Angehörige
Betreuung und Pflege von Angehörigen mit Demenz ist anstrengend und wird manchmal überraschend zu einem »Fulltime-Job«. Möglicherweise bestehen unausgesprochenen Erwartungen von der Familie oder der Gesellschaft, die unbewusst Druck auf pflegende Angehörige ausüben. Das Risiko auszubrennen, also selbst zu erkranken, ist hoch. Das ist der Grund, warum du jetzt besonders auf deine Bedürfnisse achten solltest.
✏️ Du hast beschlossen, deinen Angehörigen zu pflegen? Dann beantworte dir bitte folgende Fragen (wir werden dir später Gedanken dazu mitgeben):
Was ist deine Motivation, die Betreuung zu übernehmen?
Die Frage nach der Motivation solltest du dir in regelmäßigen Abständen stellen:
- Warum übernehme ich die Betreuung?
- Welche Gefühle und Gedanken löst diese Frage bei mir aus?
- Ist es Liebe und Dankbarkeit, was dieser Mensch alles für mich getan hat? Oder fühlt es sich eher nach Pflichtgefühl an, weil »man« das so macht oder ich es versprochen habe?
- Gibt es finanzielle Gründe?
- Kommt eine Fremdbetreuung nicht in Frage, weil ich schlechte Erfahrungen gemacht oder ein schlechtes Gewissen habe?
Wie viel Zeit steht dir zur Verfügung?
Im Idealfall bist du nicht (voll) berufstätig oder schon pensioniert. Heutzutage trifft uns aber die Pflege von Angehörigen oft mitten im Berufsleben. Dann ist es wichtig, dass du dir Gedanken zu finanziellen Ressourcen und deiner Zeit machst:
- Ist deine Rente gesichert, wenn du die Pflege übernimmst?
- Welche Hilfsangebote kannst du in Anspruch nehmen, um deinen Beruf weiter auszuüben?
- Wie und wann planst du deine freie Zeit? Was braucht es, damit du dir Auszeiten einplanen kannst?
Wie gut ist dein Netzwerk?
Das ist ein häufiger Fehler, den pflegende Angehörige machen: Sie vernachlässigen ihre eigenen Beziehungen, widmen sich ganz der Pflege des Erkrankten und versinken in einem Überlebensmodus. Doch Freundschaften brauchen genauso Pflege und regelmäßige Kontakte, bei denen beide Seiten ihre Gefühle mitteilen können. Ein Austausch über Social Media oder WhatsApp genügt nicht. Einsamkeit ist einer der häufigsten Risikofaktoren, selbst krank zu werden.
Was weißt du über Demenz und Betreuung allgemein?
Ob du nicht ausbrennst, hängt auch von deinen Fähigkeiten, deinem Wissen und deiner Erfahrung ab. Hast du zum Beispiel schon beruflich in der Pflege gearbeitet, ist dein Burnout-Risiko geringer. Das Risiko erhöht sich aber, wenn du gleichzeitig beruflich und privat pflegst. Wenn du es als sinnvoll empfindest, dich um jemanden zu kümmern, wird es dir eher gelingen, die Aufgabe mit Leichtigkeit anzugehen. Stelle dir diese Fragen:
- Kann ich der Betreuung und Pflege Positives abgewinnen?
- Wo hole ich mir Hilfe, wenn mir das Fachwissen fehlt?
- Wie geduldig bin ich? Wenn mir Geduld schwerfällt: Wer hilft mir, das zu üben?
- Wie leicht fällt es mir, meine Interessen zurückzustellen?
Wie gut kennst du deinen Körper?
Die Betreuung eines Menschen mit Demenz erfordert Geduld, Empathie, Toleranz und Kraft. Reagierst du öfter gereizt oder ungeduldig? Wachst du nachts auf und kannst nicht mehr einschlafen? Nimmst du dir für deine Ernährung keine Zeit mehr und isst rasch ein Sandwich im Stehen? Und hast du das Gefühl, dass du immer die Bedürfnisse anderer bedienen musst und keine Kraft mehr für dich hast, wenn endlich du dran bist? Dein Körper gibt dir Signale, die du ernstnehmen musst.
Erkennst du deine Grenzen?
Wenn du einen Angehörigen betreust, führst du zwei Leben. Da ist es schnell passiert, dass du To-Do-Listen abarbeitest und deine eigenen Bedürfnisse ganz zurückstellst. Tatsächlich passiert es vielen pflegenden Angehörigen, dass sie ihre Grenzen nicht erkennen und sich aufopfern, bis sie selbst krank werden. Doch damit du ein eigenes glückliches Leben führen und zugleich für deinen betroffenen Angehörigen da sein kannst, musst du deine Grenzen wahrnehmen, akzeptieren und einfordern. Denn:
- Du hast es verdient, glücklich zu sein.
- Du bist für dein Glück und deine Gesundheit selbst verantwortlich.
- Du hilfst deinem Angehörigen nur dann, wenn du selbst gesund und glücklich bist.
Wie du als Angehörige gesund bleibst
Ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, guter Ernährung und Vorsorge ist ein wichtiger Präventionsfaktor. Er reicht aber nicht aus, damit du nachhaltig gesund bleibst. Was braucht es noch? In der Extremsituation, wie du sie möglicherweise gerade erlebst, sind diese 5 Punkte für deine Gesundheit zentral:
Nutze deine Pflege-Motivation
Der für dich gesündeste Grund, einen Angehörigen zu pflegen, ist Liebe und Dankbarkeit. Klingt banal, hat aber mit Körperchemie zu tun: Das wichtigste Schutzhormon vor Stress ist Oxytocin – das Bindungs-, Glücks- und Gesundheitshormon schlechthin. Oxytocin ist der Gegenspieler von Cortisol, dem Stresshormon, und wirkt positiv auf deine Psyche. Es sorgt dafür, dass du entspannen und dich erholen kannst. Es lässt dich geborgen, sicher und ruhig fühlen. Es fördert deine Konzentration, Auffassungsgabe und Kreativität und schützt dich vor Diabetes, Infektionen und hohem Blutdruck. Gleichzeitig wirkt es sich auf die Beziehung zwischen dir und deinem Angehörigen aus. Euer Umgang wird vertrauter und einfühlsamer – was wiederum die Produktion von Oxytocin anregt.
Schaffe Klarheit über deine Zeit
Pflege ist, auch wenn sie aus Liebe geleistet wird, eine Arbeit, die Ausgleich und Erholung braucht. Wenn du also deine Zeitressourcen für die Pflege bestimmst, plane auch freie Zeit ein. Wie bei jeder Arbeit brauchst du Pausen und Ferientage. Prüfe dafür Finanzierungs- und Hilfsmöglichkeiten, Unterstützung aus deinem Netzwerk und Angebote von Organisationen und Behörden in deiner Region. Vorausplanung ist das A und O. Sobald eine Verschlechterung oder ein Notfall eintritt, muss dein Konzept in der Schublade bereitliegen. Überprüfe es regelmäßig und passe es an.
💡 Im Navi »Betreuung zu Hause« findest du mehr Anregungen dazu.
Pflege und erweitere dein Netzwerk
Dein Netzwerk ist wichtig. Es kann dich moralisch stärken oder auch einfach einmal »Händchen halten«, wenn es heftig war. Freunde können dich womöglich auch kurzfristig vertreten, wenn du eine Pause brauchst. Pflege jetzt bewusst dein Umfeld. Zeit, die du in deine Beziehungen investierst, ist kein Luxus, sondern die Voraussetzung, dass du deine Aufgabe langfristig erfüllen kannst. Sollten sich einige Freunde vorübergehend verabschieden, lass dich dadurch nicht aus der Bahn werfen. Erweitere aktiv deinen Freundeskreis oder lege dir ein neues Hobby zu, bei dem du neue Menschen kennenlernen kannst.
💡 Im Navi »Betreuung zu Hause« findest du Tipps, wie du dein Netzwerk aktivierst.
Lege dir Wissen über Demenz zu
Mit dem nötigen Fachwissen schaffst du dir deine eigene Komfortzone. Was du in der Praxis erlebst, hast du in der Theorie dann schon gehört, und kannst besser damit umgehen. Wissen nimmt Angst und lässt dich souveräner handeln. Das wiederum gibt deinem Angehörigen Sicherheit. Tausche dich mit anderen aus, zum Beispiel in einer Angehörigengruppe oder auf einem Demenz Meet. Die besten Tipps kommen von Menschen, denen es ähnlich geht wie dir. Oder von Betroffenen, die dir Zusammenhänge erklären können. Nebenbei fühlst du dich verstanden und nicht mehr allein auf weiter Flur. Vielleicht findest du sogar neue Freunde.
💡 Wissen über Demenz findest du in der demenzworld, in Selbsthilfegruppen oder auf Seminaren von Demenzorganisationen.
Respektiere deine Grenzen und Körpersignale
Nimm dir täglich Zeit und frage dich, wie es dir geht. Sei für dich da, indem du regelmäßig, ausgewogen und in Ruhe isst. Beuge Nährstoffmangel vor, indem du genug Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu dir nimmst. Achte auf ausreichend Schlaf (7 bis 8 Stunden ohne Unterbrechung) und sei wachsam für die Signale deines Körpers: Falls du dich schon am Morgen müde fühlst oder häufiger krank wirst, ist das ein Alarmzeichen.
💡 Bitte deine beste Freundin, dass sie dir regelmäßig Rückmeldung gibt über ihre Wahrnehmung zu deinem Gesundheitszustand.
Setze Grenzen
Grenzen setzen ist für viele Angehörige sehr schwer. Sich abzugrenzen wird oft von Scham- und Schuldgefühlen begleitet. Vermutlich hast du schon als Kind gelernt, dich schuldig zu fühlen, wenn es anderen nicht gut geht. Oder du glaubst, dass dich andere nur mögen, wenn du immer für sie da bist. Doch Schuld und Scham sind jetzt deine größten Energiefresser. Lieber spät als nie: Lerne, NEIN zu sagen! Es bedeutet, zu deiner Gesundheit ja zu sagen und Verantwortung zu übernehmen. Bedenke: NEIN ist ein ganzer Satz. Du musst dich nicht erklären oder entschuldigen. Dein Körper hat dir die Grenzen aufgezeigt.
Arbeitsblätter, Checklisten & Co.
Diese Downloads helfen dir, individuelle Lösungen für dein Leben mit Demenz zu finden:
📋 Stärke deine Hirngesundheit mit diesen 5 Maßnahmen
📋 Einkaufsliste für ein fittes Gehirn
Videos zum Thema
Diese Videos zeigen dir, wie andere Menschen mit Demenz umgehen:
Der Lebensstil beeinflusst das Demenzrisiko teilweise
Der Autor des Buches »Raus aus der Demenzfalle« im Interview
Prof. Jörg Spitz erklärt, warum Demenz kein Schicksal ist
Wichtige Artikel zur Demenzprävention
Aus dem Lexikon demenzwiki
Aus dem Magazin demenzjournal
Sei gut zu dir! Fünf Strategien zur Selbstfürsorge
Über Selbstfürsorge zu sprechen ist wichtig und gleichzeitig fällt es doch schwer. Das habe ich bei dem Live-Talk in meinem…
Warum Frauen öfter an Alzheimer erkranken
»Wir dürfen nicht warten, bis weitere Frauen wegen ungeeigneter Medikamente sterben. Wir müssen ein weltweites Bewusstsein für geschlechtsspezifische Unterschiede schaffen.« Dr….
Ideen für mehr Selbstfürsorge
Wer pflegt oder sich um andere Menschen kümmert, muss besonders auf sich achtgeben. Denn wenn man mit seinen Kräften nicht gut…
Selbstheilung aktivieren!
Sein Buch widerspricht gängigen Erklärungsmodellen zur Entstehung von Alzheimer-Demenz. In »Raus aus der Demenz-Falle!« plädiert der Neurobiologe Prof. Gerald Hüther für einen Perspektivwechsel. Denn…
Die Ewigen: Zutaten für ein langes Leben
Von Jan Rübel, Sven Creutzmann und Isabel Stettin, Mut – Magazin für Lösungen Nicoya, Costa Rica Die Menschen in dieser Region haben…
Schlaf schützt vor Demenz
demenzjournal: Chronischer Schlafmangel erhöht die Gefahr, eine Demenz zu entwickeln. Warum? Ingo Fietze: Wenn ich schlecht schlafe, ist die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu…
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Demenzprävention
Hier findest du die wichtigsten Fragen zu »Prävention«. Solltest du einmal nicht fündig werden, schreibe uns. Wir helfen dir gerne weiter 😊
Kann ich mich vollständig vor einer Demenz schützen?
Momentan gibt es kein Patentrezept gegen Demenz. Die Ursache vieler Demenzformen ist noch unklar. Die Erkrankung wird beeinflusst durch verschiedene Faktoren wie Alter, Genetik, Lebensstil und Umweltfaktoren. Mit fünf Maßnahmen kannst du aber dein Erkrankungsrisiko senken:
- Allgemeine Maßnahmen für deine Gesundheit: sind Stressreduktion, ausreichend Schlaf sowie regelmäßige ärztliche Kontrollen (besonders Blutdruck, Diabetes und Gehör).
- Regelmäßige Bewegung: fördert die Hirndurchblutung, reduziert Stress und Entzündungen und fördert die Bildung neuer Nervenzellen.
- Geistige Stimulation: hält das Gehirn fit und unterstützt die Bildung neuer Nervenzellen. Tu, was dir Spaß macht!
- Soziale Interaktionen: fördern das Wohlbefinden, regen an und senken das Risiko für Einsamkeit und Depression.
- Gesunde Ernährung: beugt Übergewicht und Herzkreislauferkrankungen vor.
Kann ich Demenz durch gute Ernährung verhindern?
Vollständig verhindern kann man das mögliche Auftreten einer Demenz nicht. Aber eine gesunde Ernährung kann helfen, das Erkrankungsrisiko zu senken – nicht nur für Demenz. Besonders die mediterrane Ernährung hat positive Effekte auf die Gesundheit:
- Gesunde Fette (z.B. Omega-3-Fettsäuren, Olivenöl) regulieren das Cholesterin und senken das Risiko für Herzkrankheiten. Sie helfen der Hirngesundheit.
- Antioxidantien (z.B. in Obst, Gemüse, Nüssen) hemmen Zellschäden durch freie Radikale und damit Entzündungen im Körper, die mit vielen chronischen und neurodegenerativen Krankheiten verbunden werden.
- Der Fokus auf Vollkornprodukte, mageres Eiweiß (z.B. Fisch und Geflügel) und Hülsenfrüchte fördert ein gesundes Körpergewicht.
- Statt Kalorienbomben und Zucker aus verarbeiteten Produkten gibt es komplexe Kohlenhydrate aus Vollkorn und Gemüse, was den Blutzuckerspiegel stabil hält und das Diabetesrisiko senkt.
- Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe unterstützen gesundes Altern und können helfen, altersbedingte Krankheiten zu reduzieren.
Das macht eine mediterrane Ernährung aus:
- viel Obst, Gemüse, Vollkorn, ungesättigte Fette (z.B. Olivenöl, Nüsse), mageres Eiweiß (z.B. Fisch, Geflügel)
- Antioxidantien aus Beeren, Nüssen, Fisch, grünem Blattgemüse
- Omega-3-Fettsäuren aus fettreichem Fisch wie Lachs oder Sardinen
- Wenig Zucker und wenig gesättigte Fette
- Vitamin B12 kommt vor allem in tierischen Produkten vor (Fleisch, Eier, Milch, Käse etc.). Vegetarier oder Veganer greifen auf Nahrungsergänzungsmittel oder angereichertes Hefeextrakt zurück.
Wie kann man einer Vaskulären Demenz vorbeugen?
Vaskuläre Demenz entsteht, wenn Blutgefäße im Gehirn geschädigt werden, zum Beispiel durch einen Schlaganfall. Ganz beseitigen kannst du dein Risiko dafür nicht. Zusätzlich zu den fünf Maßnahmen zur Senkung des allgemeinen Demenzrisikos (siehe oben) kannst du aber Folgendes tun:
- Bluthochdruck, Diabetes, hohes Cholesterin und Herzerkrankungen erhöhen das Risiko für eine vaskuläre Demenz. Lass dich deshalb regelmäßig vom Arzt untersuchen und behandle allfällige Herz-Kreislauf-Krankheiten.
- Verzichte aufs Rauchen. Es schädigt Blutgefäße und fördert Durchblutungsstörungen.
- Trinke Alkohol nur in Maßen.
Was fördert Demenz?
Es gibt verschiedene Formen von Demenz, die jeweils unterschiedliche Ursachen, Symptome und Verläufe haben. Anstelle einer bestimmten Ursache geht man von Faktoren aus, die in Kombination das Demenzrisiko erhöhen. Diese Faktoren sind:
- Alter: Je älter ein Mensch wird, desto höher ist sein Demenzrisiko.
- Genetik: Familiäre Veranlagung oder genetische Mutationen können das Risiko erhöhen.
- Vaskuläre Risikofaktoren: Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, hohes Cholesterin und Rauchen können die Blutgefäße im Gehirn schädigen.
- Chronische Entzündungen und oxidative Schäden durch freie Radikale
- Lebensstilfaktoren: Wenig Bewegung, schlechte Ernährung, Übergewicht, Rauchen, viel Alkohol und Schlafmangel
- Kopfverletzungen
- Geistige Inaktivität und soziale Isolation
Welche Vitamine beugen Demenz vor?
Eine ausgewogene Ernährung ist zentral für die Gehirngesundheit. Vitamine und Nährstoffe spielen dabei eine wichtige Rolle:
- Antioxidantien: Vitamin C, E und Beta-Carotin reduzieren freie Radikale und verringern damit Zellschäden.
- B-Vitamine: Vitamin B6, B12 und Folsäure schützen die Hirngesundheit und sorgen für ein funktionierendes Nervensystem. Ein Mangel an B12 kann gemäß Studien das Demenzrisiko erhöhen.
- Omega-3-Fettsäuren reduzieren Entzündungen, verbessern die Hirndurchblutung, liefern Bausteine für die Zellmembran und schützen vor Zellschäden.
- Vitamin D ist wichtig für Knochen und Immunsystem. Studien deuten darauf hin, dass genügend Vitamin D das Demenzrisiko senkt.
- Curcumin und Resveratrol: Das Gewürz Kurkuma wirkt entzündungshemmend und antioxidativ, das in roten Trauben und Rotwein vorkommende Resveratrol unterstützt in Maßen die Herzgesundheit. Studien prüfen aktuell, ob Curcumin und Resveratrol das Demenzrisiko senken können.
⚠️ Der Markt mit Nahrungsmittelergänzungen boomt und es ist leicht, sich von Heilsversprechungen betören zu lassen. Doch kein Vitaminpräparat hilft, wenn die Ernährung selbst schlecht ist. Achte deshalb immer darauf, dass du ausgewogen isst, und konsultiere den Arzt, bevor du größere Mengen an Vitaminpräparaten zu dir nimmst.
Welche Lebensmittel erhöhen das Demenzrisiko?
Wir essen in unserer modernen Welt oft zu viel und zu fett. Besonders stark verarbeitete Lebensmittel mit reichlich Salz und Zucker, gesättigten Fetten (z.B. rotes Fleisch) und Transfetten (z.B. Pommes) schaden nachweislich unserem Körper. Im Gegensatz dazu setzt die gesunde mediterrane Diät auf viel Obst und Gemüse mit Vitaminen, Antioxidantien und Mineralstoffen, ungesättigte Fette und Vollkorn.
Helfen Gingko-Präparate zur Demenzprävention?
Die Pflanze Gingko biloba wird schon lang in der traditionellen Medizin verwendet. Es wird vermutet, dass sie Eigenschaften hat, die das Gehirn schützen. Allerdings ist die Wirksamkeit noch nicht ausreichend nachgewiesen und wird weiter erforscht.
Hilft Gehirnjogging gegen Demenz?
Es gibt Hinweise darauf, dass Gehirnjogging die Hirngesundheit positiv beeinflusst:
- Kognitive Reserve: Wer sein Gehirn regelmäßig herausfordert, baut eine »kognitive Reserve« auf. Das heißt, er oder sie ist besser in der Lage, eine alters- oder krankheitsbedingte Einschränkung der Hirnfunktionen zu kompensieren.
- Mehr geistige Beweglichkeit: Gehirnjogging kann helfen, die geistige Flexibilität, das Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu fördern. So kann man den Alltag auch mit Einschränkungen besser meistern.
- Langsamerer geistiger Abbau: Manche Studien deuten darauf hin, das Gehirnjogging den altersbedingten Rückgang geistiger Fähigkeiten verlangsamen könnte.
Die Studienlage ist aber nicht eindeutig. Während manche Studien einen positiven Effekt zeigen, gibt es in anderen kaum oder keine Hinweise darauf, dass Gehirnjogging Demenz vorbeugen kann. Insgesamt ist Gehirnjogging nur ein Aspekt einer ganzheitlichen Präventionsstrategie.
Schadet Aluminium dem Gehirn?
Aluminium kommt in vielen Produkten wie Kosmetika, Kochgeschirr, Lebensmittelverpackungen und Medikamenten vor. Wir haben täglich damit Kontakt. Bislang hat die Forschung aber keinen klaren Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen Aluminium und Demenz festgestellt. Zum Beispiel ist unklar, ob die höhere Aluminiumkonzentration in von Alzheimer betroffenen Gehirnen Ursache oder Begleiterscheinung einer Demenz ist. Demenz ist eine komplexe Krankheit, die durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren entsteht, darunter Alter, Lebensstil, Genetik und Umweltfaktoren.
Bücher, Links & Podcasts zur Demenzprävention
So geht es weiter
Muss ich mir Sorgen machen, wenn ich den Schlüssel verlege oder mir ein Name nicht mehr einfällt? Im nächsten Navi erfährst du, welche Symptome Anzeichen einer Demenz sind – oder welche anderen Gründe es dafür geben könnte.
👉 zum demenznavi Verdacht