Der Film beginnt so wie so viele Filme, in denen eine Hauptfigur eine Demenz hat: mit einer Fehlleistung, die das Umfeld in Unruhe versetzt. Bei «The Roads Not Taken» reagiert Leo (Javier Bardem) weder auf das Klingeln seiner Haushälterin und Pflegerin Xenia (Branka Katic), noch auf die Anrufe seiner Tochter Molly (Elle Fanning). Als die besorgten Frauen endlich in die Wohnung stürmen, liegt Leo im Bett und sagt: «Alles ist offen.»
Im Laufe des Films wird sich herausstellen, dass der Tag auch ohne die morgendliche Hektik alle Beteiligten vor Herausforderungen stellt. Molly will mit ihrem schwer dementen Vater zum Zahnarzt und zum Augenarzt. Die Hektik hält an, als Xenia und Molly den gut 50-Jährigen für den «Ausflug» bereit machen.
Zu allem Überfluss rattern direkt vor dem Fenster der heruntergekommenen Wohnung U-Bahn-Züge vorbei. Und vor der Haustür lauert die ganz normale New Yorker Reizüberflutung: Autos, Sirenen, umhereilende Menschen, Hupen und eben die U-Bahn, die ausgerechnet hier nicht im Tunnel, sondern auf einer Brücke fährt.