Am Rand der Wiese hinter unserer Siedlung sitzt ein Mädchen. Sie sitzt allein, die Beine untergeschlagen, vornübergebeugt. Etwas entfernt werfen sich weitere Kinder einen Ball zu, eines fährt mit dem Kindervelo im Kreis. Das Mädchen, das ich auf höchstens sechs schätze, sitzt allein.
Schreibt sie eine Kurznachricht? frage ich mich. In diesem Alter? Im Näherkommen entscheide ich, dass sie älter ist, immer noch sehr jung, aber doch in einem Alter, in dem SMS schreiben möglich ist.
Innerlich schüttle ich den Kopf. Ich bin aus der heutigen Zeit gefallen.
Jetzt gehe ich an der Kleinen vorbei, schau aufmerksam zu ihr hin. Sie bemerkt mich nicht, bleibt konzentriert über ihre Hände gebeugt. Vor ihr im Gras liegen Margeriten, diese kleinen, die wir Müllerblüemli nannten. Ihr Hände sind damit beschäftigt, die Blümlein zu einem Kranz oder einer Kette zu fügen. Genauso, wie wir es taten, damals, vor vielen Jahren.