Stress vor dem Abflug
Insgesamt verliefen die Vorbereitungen gut und mein bester Freund plante, uns mit dem Auto vom Flughafen Zürich abzuholen, weil der Rückflug erst spät abends war. Nur beim Hinflug am frühen Vormittag klappte es bei ihm zeitlich nicht und wir entschieden uns daher, mit Bus und Zug zum Flughafen zu fahren. Bisher hatte das immer problemlos funktioniert.
Doch dieses Mal ging es schief, denn meine Mutter ließ ihren neuen englischen Regenmantel an der Bushaltestelle liegen.
Dies merkten wir leider erst zu spät am Flughafen. Das brachte unnötig Aufregung in unsere Reisefreude. Mir wurde dadurch noch deutlicher bewusst, dass ich auch die kleinen Alltagshandlungen meiner Mutter im Auge behalten musste. Die Last der Verantwortung stieg und das bereitete mir zunehmend Sorgen.
Mit «Nonchalance» zum 86. Geburtstag
Aber meine Mutter vergaß oder verdrängte den Verlust des teuren Mantels so schnell, dass ich mich wirklich wunderte. Diese «Nonchalance», also eine fast liebenswürdige Unbekümmertheit gegenüber Dingen, die man nicht ändern kann, sollte bezeichnend werden für ihre Demenz.
Sie ärgerte sich nicht mehr so über alles – im Gegensatz zu mir. Ich ärgere mich leider viel zu oft über Probleme oder Unangenehmes.
Zum Glück verlief danach die ganze Flugreise und der Transfer zum Hotel ohne weitere Zwischenfälle. Das Traumwetter mit milden 26 Grad an unserer Traumdestination mit blauem Himmel ließ uns nahezu alle Sorgen vergessen. Wir hatten es bis auf das Malheur mit dem Mantel nun doch gut geschafft, gesund und munter in El Quseir anzukommen, um unvergessliche Ferien, einen würdevollen 86. Geburtstag meiner Mutter und schöne Weihnachten 2014 verbringen zu dürfen. (Fortsetzung folgt)