Von Markus Frutig
Die guten Vorbereitungen für die Reise und eine gut sortierte Hausapotheke legten die Basis für zwei Wochen erholsame Ferien in Ägypten. Die Flugreise von Zürich nach Marsa Alam und den einstündigen Hoteltransfer nach El Quseir hatten wir geschafft. Und so begann der erste Ferientag in unserem geliebten, von einer Schweizer Managerin geführten Fünfsterne-Hotel gemütlich eine halbe Stunde vor Büffetschluss um 10.30 Uhr. Denn meine Mutter liebt es wie ich, lange auszuschlafen. Nach einem gemütlichen Aufwachen wollten wir uns also bei angenehmen 22 Grad zum Büffet aufmachen.
Vieles dauert länger
Aber da zeigten sich Veränderungen durch die Demenz, die ich erst jetzt so deutlich bemerkte: Meine Mutter benötigte für die Morgenwäsche und das Umziehen deutlich länger, als ich es von ihr von zuhause oder früheren Besuchen hier im Hotel kannte. Wir hatten zwar den Kleiderschrank am Abend zuvor gemeinsam eingeräumt und das Hotelzimmer war nahezu identisch zu den vergangenen Jahren.
Aber meine Mutter saß hilflos auf dem Bett und fragte sich, wo sie und ihre Sachen seien.
Natürlich half ich ihr beim Anziehen. Wir hatten ja Zeit. Aber mir fiel auf, dass es nicht mehr so problemlos ging wie sonst. Da sich das Restaurant gleich neben unserem Bungalow befand, erreichten wir es dann doch recht schnell. Und obwohl wir an diesem Morgen erst kurz vor Schluss ankamen, durften wir uns noch reichlich bedienen.