Beach Boy ist an Demenz erkrankt

Der Musiker, der Welthits wie »Surfin’ U.S.A.« oder »I Get Around« komponierte, war fast ständig in Behandlung von Ärzten und Psychiatern. Seine wichtigste Therapie war aber nach eigenen Aussagen die Musik. Noch heute soll er oft Piano spielen und komponieren. Auch auf der Bühne hielt sich Wilson lange bei Laune. Unter anderem mit einem Revival der Beach Boys (2012) oder mit einer Tournee, die ihn 2018 als 76-jähriger unter anderem nach Berlin führte.

Seit 1995 war Wilson mit Melinda Ledbetter verheiratet, die ihm im Alltag zur Seite stand und sich als Managerin um seine Geschäfte kümmerte. Wilson bezeichnete sie selbst auch als seine »Gesundheitsmanagerin«. Ende Januar starb Ledbetter, kurz darauf wurde bekannt, dass Wilson an Demenz erkrankt ist. Jetzt haben seine sieben Kinder auf X (früher Twitter) bekanntgegeben, wie es mit ihrem Vater weitergehen soll.

Wilsons langjährige Wegbegleiterinnen LeeAnn Hard (Managerin) und Jean Sievers (Mediensprecherin) fungieren nun als Wilsons Bevollmächtigte. Die Haushälterin Gloria Ramos werde sich weiterhin »um die familiären Abläufe kümmern und sicherstellen, dass es im Haushalt, bei Brian und den zu Hause lebenden Kindern zu keinen extremen Veränderungen« komme.

Das Image der Beach Boys täuscht darüber hinweg, wie groß Wilsons Verdienste sind in der Entwicklung der Popmusik. Schon mit den ersten Songs stießen die Kalifornier punkto Harmonien in neue Sphären vor. Anstelle der üblichen Dreiklänge verwendete Wilson gerne Vierklänge, und seine Lieder waren viel komplexer strukturiert als der damalige Mainstream. Mit ihren Kopfstimmen und Konzeptalpen wie »Pet Sounds« oder »Smiley Smile« inspirierten die Beach Boys Pop-Größen wie die Beatles oder die Bee Gees.