Früher war es für Roswitha Maier* völlig normal, wenn sich ihr Mann nach dem Essen hinlegte, um seinen Mittagsschlaf zu halten. Heute kann es passieren, dass sie dazwischen geht und erstaunt fragt: «Was macht denn dieser fremde Mann in meinem Bett?»
Das sind die Momente, die für den Ehemann besonders traurig sind. Es gibt mittlerweile ein neues Normal, und das bedeutet, dass ihn seine Frau immer öfter nicht mehr erkennt.
2016 bekam Roswitha Maier die Diagnose Alzheimer-Demenz. «Ich hatte es schon geahnt», sagt ihr Mann, «sie hat Dinge verlegt, konnte im Gespräch nicht mehr richtig folgen. Auch im Freundeskreis ist das aufgefallen.»
Seine Schwiegermutter hatte ebenfalls an einer Demenz gelitten, so kam die Diagnose für ihn, wie er meint, nicht überraschend. «Damals sagte man, sie sei vergesslich, man sprach das Wort Demenz nicht offen aus», so die Erfahrung des 80-Jährigen.
Erinnerungen sind ein starkes Fundament.
Heute wären solche Reisen schwierig, weil Roswitha Maier zunehmend orientierungslos ist. Mitunter fragt sie ihren Mann, ob sie nicht gemeinsam eine kleine Radtour machen wollen. Im letzten Jahr war das noch möglich.