Die Fachhochschule St.Gallen (FHS) hat eine Vision: Sie will in der Ostschweiz ein starkes nationales Zentrum für Altersforschung aufbauen. «Der Bedarf ist da, jetzt sind wir auf dem besten Weg dazu», sagt Prof. Dr. Sabina Misoch, Leiterin des Interdisziplinären Kompetenzzentrums Alter an der FHS und Projektleiterin des nationalen Innovationsnetzwerks «Alter(n) in der Gesellschaft», kurz AGE-NT (siehe unten).
Dieses ist soeben gestartet mit dem Ziel, sozial verträgliche und nachhaltige Lösungen für Menschen im dritten und vierten Lebensalter zu entwickeln. Besonders dabei ist, dass sich unter dem Lead der FHS mehrere Fachhochschulen und Universitäten zusammengetan haben, um gemeinsam Forschungsprojekte anzupacken.
Das Gesamtbudget von acht Millionen Franken wird über vier Jahre hinweg in vier Kompetenzclustern eingesetzt: Ambient & Active Assisted Living (AAL), Demenz, Modelle für den zukünftigen Arbeitsmarkt sowie Lebens und Wohnbedingungen im Alter. Bei den beiden Clustern AAL und Demenz hat die FHS St.Gallen den Lead.
Mehr Sicherheit dank Technologien des AAL
Die meisten Menschen möchten auch im (hohen) Alter selbstbestimmt und so lange wie möglich zu Hause leben. Dabei erweisen sich Technologien des AAL (Ambient & Active Assisted Living) als sehr hilfreich, weil diese digitalen Systeme unaufdringlich mehr Sicherheit und Lebensqualität bieten können.
«Living Labs»
Herzstück des Clusters AAL ist das Forschungsprojekt «Living Labs». Das Interdisziplinäre Kompetenzzentrum Alter baut mit Seniorinnen und Senioren aus der Gesamtschweiz eine Community auf: Die Zielgruppe testet technische Innovationen real in ihrem Zuhause und prüft, was ihren Alltag erleichtert und was nicht. Begleitet werden die Seniorinnen und Senioren dabei von Fachpersonen. Das Team der FHS sucht derzeit schweizweit weitere Privathaushalte mit betagten Menschen, die Teil dieses Vorhabens werden wollen.
Zum Beispiel mit einem Sturzsensor im Armband oder einem Alarmsystem am Herd, sollte das Ausschalten einmal vergessen werden. Konkrete Ideen gibt es auch schon mit Kommunikationstools fürs Tablet. Dank einfacher Bedienung sollen ältere Menschen zum Beispiel mit Bezugspersonen in Kontakt treten können oder sie werden an die Medikamenten-Einnahme erinnert.
Ein Kompetenzzentrum für Demenz
Genauso viel Gewicht legt die FHS St.Gallen auf den zweiten Lead-Cluster: Leben mit Demenz. Studien prognostizieren, dass bis im Jahr 2030 über 200’000 Menschen in der Schweiz an Demenz leiden werden.
Unter der Leitung der Fachstelle Demenz wird nun ein «Competence Center Dementia Care» aufgebaut, das Wissen bündelt und den Austausch zwischen Forschenden, Pflegenden in der Praxis und politischen Entscheidungsträgern ermöglichen soll.
AGE-NT mit eigener Geschäftsführerin
So ein grosses Forschungsnetzwerk mit vier umfangreichen Kompetenzclustern bedarf einer stringenten Überwachung und Koordinierung. Die FHS St.Gallen hat mit Dr. Sixta Quassdorf deshalb eine Geschäftsführerin für das Projekt AGE-NT eingesetzt.
Frau Quassdorf wirkte schon in mehreren vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderten Forschungsprojekten mit und hat Erfahrung in der Beantragung und Durchführung von Drittmittelprojekten.
An der Universität Basel leitete sie kommissarisch das Departement Sprach- und Literaturwissenschaften als Geschäftsführerin und war Koordinatorin sowohl für den Master-Studiengang Sprache und Kommunikation als auch für das Doktorierendenprogramm der Hermann Paul School of Linguistics.
Die Voraussetzungen für die erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung von AGE-NT seien somit bestens gegeben, freut sich Sebastian Wörwag, Rektor der FHS St.Gallen. Das Innovationsnetzwerk AGE-NT sei nach der vierjährigen Projektlaufzeit längst nicht abgeschlossen. Vielmehr gelte es, die in dieser Zeit erstellten Strukturen mit der Politik und Wirtschaft weiterzuführen und daraus geeignete Geschäftsmodelle zu entwickeln.
AGE-NT mit eigener Geschäftsführerin
So ein grosses Forschungsnetzwerk mit vier umfangreichen Kompetenzclustern bedarf einer stringenten Überwachung und Koordinierung. Die FHS St.Gallen hat mit Dr. Sixta Quassdorf deshalb eine Geschäftsführerin für das Projekt AGE-NT eingesetzt.Bild 1
Frau Quassdorf wirkte schon in mehreren vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderten Forschungsprojekten mit und hat Erfahrung in der Beantragung und Durchführung von Drittmittelprojekten. An der Universität Basel leitete sie kommissarisch das Departement Sprach- und Literaturwissenschaften als Geschäftsführerin und war Koordinatorin sowohl für den Master-Studiengang Sprache und Kommunikation als auch für das Doktorierendenprogramm der Hermann Paul School of Linguistics.
Die Voraussetzungen für die erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung von AGE-NT seien somit bestens gegeben, freut sich Sebastian Wörwag, Rektor der FHS St.Gallen. Das Innovationsnetzwerk AGE-NT sei nach der vierjährigen Projektlaufzeit längst nicht abgeschlossen. Vielmehr gelte es, die in dieser Zeit erstellten Strukturen mit der Politik und Wirtschaft weiterzuführen und daraus geeignete Geschäftsmodelle zu entwickeln.