Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?

Definition

Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?

Mann mit Alzheimer denkt nach, macht sich Sorgen

Die Veränderungen im Gehirn beginnen bei Alzheimer viele Jahre vor den ersten wahrnehmbaren Symptomen. Bild Adobe Stock

Demenz ist der Oberbegriff für eine ganze Reihe von Erkrankungen des Gehirns. Alzheimer ist mit fast zwei Dritteln die häufigste Form von Demenz. Unterschied ist deshalb das falsche Wort.

Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff Demenz, lateinisch dementia, »ohne Geist«. Doch das widerspiegelt nicht die Realität. Demenzen können in verschiedensten Formen auftreten und werden verursacht durch chronische Erkrankungen des Gehirns, die zu einem Abbau von geistigen Funktionen führen.

Neben dem zunehmenden Verlust von Erinnerung und Lernfähigkeit kommt es zu diversen Einschränkungen, zum Beispiel bei der Orientierung und der Sprache. Auch Persönlichkeitsveränderungen gehören zu den Symptomen einer Demenz.

Alzheimer ist mit einem Anteil von fast zwei Dritteln die häufigste Form von Demenz.

Sie ist nach ihrem Entdecker Alois Alzheimer benannt. Der deutsche Neuropathologe betreute 1901 eine 51-jährige Frau, die unter schweren Gedächtnisstörungen und Wahnvorstellungen litt. In zahlreichen Gesprächen protokollierte er ihre Verwirrung. Nach ihrem Tod untersuchte er Proben ihres Gehirns unter dem Mikroskop. Er fand abgestorbene und faserige Nervenzellen (Fibrillenbündel) und Eiweißablagerungen zwischen den Zellen (Plaques).

Erkrankungsrisiko steigt mit dem Alter

Was zu diesen krankhaften Veränderungen führt, wissen Wissenschaftler trotz jahrelangen intensiven Forschungen von Teams in aller Welt noch nicht. Sie gehen davon aus, dass mehrere Faktoren die Ursache sind. Es existiert kein Test, der Alzheimer mit Sicherheit nachweist, schon gar nicht im frühen Stadium. Erklärungen zu Demenztests und ihren Fehlerquoten.

Forschende sind sich indes einig, dass die Veränderungen im Hirn schon Jahre oder Jahrzehnte vor den ersten Symptomen einsetzen.

Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Alter. Die wahrnehmbare Krankheitsdauer der Alzheimer-Krankheit, auch Alzheimer-Demenz oder Morbus Alzheimer genannt, beträgt im Durchschnitt sieben bis neun Jahre. Es gibt auch seltene Formen der Alzheimer-Krankheit, bei denen sich bereits früher erste Symptome zeigen, manchmal schon im Alter unter 50 Jahren.

Kaum Behandlungsmöglichkeiten bei Demenz

Leider gibt es kaum Möglichkeiten, die Krankheit und ihre Folgeerscheinungen zu behandeln, den Verlauf zu verlangsamen oder gar zu stoppen. Die Wirkung von entsprechenden Medikamenten ist umstritten, auch zum möglichen Nutzen von Stoßwellentherapien (TPS) fehlen zuverlässige wissenschaftliche Nachweise.

Weltweit sind rund 35 Millionen Menschen von Alzheimer betroffen, vor allem in den westlichen Ländern wird die zunehmende Überalterung der Bevölkerung zu einem weiteren Anstieg führen. Weitere Formen von Demenz sind Vaskuläre Demenz, Frontotemporale Demenz, Lewy-Body-Demenz, Parkinson-Demenz und das Korsakow-Syndrom. Außerdem gibt es viele Mischformen und Erkrankungen, die mit Demenzsymptomen einhergehen.

Vermeidung von Demenz: 14 Risikofaktoren

Über die mögliche Vermeidung von Alzheimer und anderen Demenzformen ist in den letzten Jahren viel geforscht worden. Die Forschung hat 14 Risikofaktoren bestimmt. Das Alter und die Erbveranlagung sind zwei Faktoren, die wir nicht beeinflussen können. Die zwölf anderen Risikofaktoren siehst du in dieser Grafik:

Risikofaktoren für Demenz

Weitere Informationen zu Alzheimer als häufigste Form von Demenz findest du auf dem Online-Lexikon DemenzWiki.