Vor dem Wetziker Stadthaus steht neuerdings eine rätselhafte Skulptur. Röhren winden sich über einen sperrigen Brocken Sandstein, mal verlaufen sie schön geschwungen, dann werden sie unharmonisch und haben Bruchstellen. In den Stein gemeisselte weisse Striche verbinden sich zu geheimnisvollen Zeichen.
«Was hat es auf sich mit dieser Skulptur?», fragen sich wohl die Menschen, die an dieser Skulptur vorbeigehen. Der eine oder andere Einheimische wird darin die Formensprache des Bildhauers Peter Bernhard erkennen.
Der frühere Ingenieur hat schon immer gerne akribische Handwerkskunst dem expressiven Chaos gegenüber gestellt.
Mehr Akribie als Chaos strahlt die Skulptur aus, die seit 2012 vor dem Demenz-Zentrum Sonnweid in Wetzikon steht. Es handelt sich um eine sorgfältig aus Bollinger Sandstein gehauene Gehirnhälfte. Übrigens haben schon die Römer diesen grau-grünlichen Stein an den Ufern des Zürichsees abgebaut. Aus ihm besteht auch ein beträchtlicher Teil der Fassaden am Zürcher Paradeplatz.