Was passiert, wenn wir alle sehr alt werden? Was ist, wenn niemand mehr krank sein darf, schon gar nicht über eine längere Zeit? Wie organisieren wir das Gesundheits- und Sozialwesen, wenn niemand mehr pflegt, wenn die Familien auseinanderbrechen und die sozialen Bezugspunkte fehlen?
Was passiert, wenn niemand mehr aus Polen, Rumänien oder Vietnam bereit ist, bei uns die Arbeiten zu erledigen, die Alter und Krankheit verursachen? Und falls das alles nur in milder Form eintreten würde: Wer bezahlt die Pflege, wenn das prozentuale Verhältnis zwischen alten Pflegebedürftigen und jüngeren Erwerbstätigen weiter in Schieflage kommt?
Eine realistische Apokalypse
Dieser apokalyptischen Vorstellung, die leider gar nicht so unrealistisch ist, hat sich der Film «Plan 75» angenommen. Und das sieht dann so aus: Wir sehen dunkle Umrisse, irgendetwas bewegt sich. Ein Schuss durchbricht die Stille. Eine dunkle Figur tritt ins Bild, sie hat Blut am Arm und trägt ein Gewehr. Am Fenster liegt ein umgestürzter Rollstuhl. Der Schütze lobt sich selbst für seine mutige Tat.