Von Volkmar Schwabe*
Achtung: Das ist KEIN redaktioneller Kongressbericht. Dafür ist die Susanne Saxl als Mediensprecherin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zuständig und höchst kompetent. Sie hat das ja allein schon mit ihrer täglichen aktuellen Berichterstattung vom Kongress in hervorragendem Maße bewiesen. Kompliment dafür.
Das hier ist ein ganz persönlicher Bericht eines Menschen, der das ganz große Glück hatte, an diesem großartigen Kongress in Fürth (sogar aktiv) teilnehmen zu dürfen. Ist quasi eine Art »Outing«.
Wie es die Teilnehmer:innen am Kongress erleben konnten (oder mussten), bin ich Beirat in der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Als Newcomer. In dieser speziellen Rolle durfte ich den Kongress auch mit besonderer Sichtweise und auch ganz besonderer Emotionalität und Tiefe erleben.
Vorausgeschickt: Dass mir das Universum diese Aufgabe als Beirat gegeben hat, macht mich nicht nur zutiefst demütig und dankbar, sondern hat mein Leben von Grund auf verändert.
Seit einigen Jahren leide ich an Alzheimer Demenz (mit höchst offizieller Diagnose).
Mittlerweile hat sich allerdings das zunächst damit verbundene sehr grosse Leiden an den immer größer werdenden Problemen bei der Bewältigung des Alltags in »radikale Akzeptanz« umgewandelt. Ich leide nicht mehr hauptsächlich darunter, sondern ich habe diese neue und große Herausforderung, vielleicht und vermutlich die größte meines Lebens, angenommen. Und aus dieser Akzeptanz neuen Mut geschöpft. Und es ist mir ein Anliegen, diesen bisher absolut berechtigten Mut weiterzugeben. Die wundervolle Tätigkeit als Beirat in der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ist eine ganz hervorragende Plattform dafür.
Lassen Sie mich das bildhaft ausdrücken: Seit ich in diese Beiratstätigkeit berufen wurde, hat sich mein Lebensfluss von Grund auf verändert. Kam er als immer kleiner werdender Bach immer mehr ins Stocken, so hat er sich nun – wie wundersam – wieder in einen kraftvoll fließenden Fluss verwandelt, der durch wunderschöne Landschaften fließt.