Kurt Müller (76) hat eine Demenz und lebt in einem Pflegeheim. Dort fällt er wegen seiner Unruhe und seines teilweise aggressiven Verhaltens auf. Er wird in die Psychiatrie verlegt, wo er sich auch aggressiv verhält. Er wird massiv sediert und isoliert. In einem stark pflegebedürftigen Zustand kommt er schliesslich zurück ins Heim.
Seit dem Aufenthalt in der Psychiatrie kann er nicht mehr gehen und braucht den Rollstuhl. Seine Tochter Angela Müller ist schockiert und will wissen, was mit ihm geschehen ist. Sie wendet sich unter anderem ans Schweizer Fernsehen SRF. Im am Montag ausgestrahlten Beitrag der Sendung «Kassensturz» kommen neben Müllers Tochter zwei Fachleute und ein Pflegefachmann, der nicht mehr in der Pflege arbeitet, zu Wort.
Der Beitrag löst einen grossen Aufschrei aus. Aber ändern wird dies nichts. Und wenn sich mit den Forderungen nach mehr Qualität und Sicherheit etwas ändert, dann in die falsche Richtung. Was betrachte ich als die falsche Richtung?
Als Entwickler eines stationären Konzeptes der Demenzpflege und -betreuung habe ich miterlebt, was sich in all den Jahren entwickelt und Kosten erzeugt hat. Ich erfuhr, was Ressourcen verschleuderte und den Menschen nichts brachte. Ich sah auch, was auf irgendeiner Weise den Menschen mit Demenz zu Gute kam.