Eugen Bühle legt den Mundschutz an, schlüpft in den grünen Umhang, setzt eine Astronautenhaube auf und betritt den Operationssaal. Dort warten bereits ein Patient und das sechsköpfige Operationsteam. Der Chirurg öffnet den Bauch des Mannes und erteilt Anweisungen an Assistenzarzt und Schwestern.
«Skalpell … Nadel … Faden … Tupfer.» Wortlos reichen sie ihm die Instrumente. Fast wie im Film. Nach drei Stunden ist die Stoma-OP beendet, der Patient wohlauf, eine Arbeit wie aus dem Lehrbuch.
«Wie fanden Sie die Operation?», fragt der Chirurg. Eugen Bühle sagt: «Bei mir wären Sie durchgefallen.»
Bühle ist pensionierter Pilot. Es war der erste medizinische Eingriff, den er beobachtet hat. Tatsächlich kann er die ärztliche Kunst des Chirurgen nicht beurteilen. Was ihn stört: die Kommunikation während der Operation.
Der Chef sagte nur das Nötigste, seine Mitarbeiter folgten ihm stumm. «Bei Entscheidungen innerhalb eines Teams sollten sich alle Beteiligten austauschen – schon um Risiken beurteilen und Fehler vermeiden zu können», sagt Bühle. Flugzeugcrews handeln so.