Als ich am Donnerstag bei Frau Koller eintreffe, sieht mir ein angespanntes Gesicht entgegen. Sie klagt über Schmerzen im Fuß. Mit ihrem Einverständnis ziehe ich die Hausschuhe aus und beginne langsam und vorsichtig mit einer kleinen Massage. Bald spüre ich, wie sich die Muskulatur von Frau Koller entkrampft und sich ihre gesamte Körperhaltung entspannt. Wir trinken zusammen ein Glas Wasser. Anschließend massiere ich vorsichtig auch noch ihre Schultern und den Nackenbereich. Nach etwa 20 Minuten körperlicher Berührung vernehme ich folgende Worte «Danke, das hat mir jetzt richtig gutgetan!».
Zeit haben, einfach da sein und spüren, was jetzt für den Moment das Richtige ist. In vielen Situationen zerstören Worte und ständige Aktivitäten besondere Momente, wie ich sie öfters mit Herrn Mayer erleben darf.
Herr Mayer und die Schokolade
Immer wieder habe ich mit Menschen zu tun, die sich ein ganzes Leben lang für ihre Mitmenschen aufopfern, ohne dafür einen Dank oder gar eine Anerkennung zu erhalten. Deshalb fällt es diesen Personen auch unendlich schwer etwas anzunehmen. Sie haben innerlich verankert, dass ihnen etwas Schönes oder eine Freude im Leben nicht zusteht.