Unsere Plattform berichtete schon mehrfach über demenzfreundliche Spitäler. Wir stellten Konzepte vor, die Menschen mit Demenz einen Spitalaufenthalt erleichtern sollen. Mediziner und Pflegende berichteten, wie sie auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz eingehen.
In anderen Beiträgen zeigten wir auf, wie unsensibel und inkompetent Menschen mit Demenz in Spitälern behandelt oder betreut worden sind. Unsere freie Mitarbeiterin Uschi Entenmann berichtete zum Beispiel von den Qualen, die ihre Mutter erleiden musste.
Der dementen Frau war gewaltsam ein Katheter eingesetzt worden, Ärzte kanzelten die geschockten Angehörigen ab. Wenige Tage danach war die Frau tot.
Thomas Buchholz ist Experte für Pflege, Kinästhetik und Basale Stimulation. Im Buch «Demenz verstehen – Leitfaden für die Praxis» vermittelt er, wie sich ein Mensch mit Demenz in einem Spital fühlen könnte:
Stellen Sie sich vor, Sie wachen in einem fremden Land auf. Sie liegen in einem weiss gestrichenen Raum, in einem fremden Bett. Sie wissen weder wo Sie sind, noch können Sie sich bewegen. Nachfragen geht nicht, weil Sie Worte nicht mehr richtig formulieren können und nicht verstanden werden. Es klopft an der Tür, und eine unbekannte Person betritt das Zimmer. Wie würden Sie sich fühlen? Was würden Sie erwarten?
Kürzlich gaben wir unserer freien Mitarbeiterin Felicitas Witte den Auftrag, über die Demenzfreundlichkeit von Schweizer Spitälern zu berichten. Daraus ist unter anderem ein Interview mit Heike Bischoff-Ferrari, Direktorin der Klinik für Geriatrie am Universitätsspital Zürich, entstanden. Unter anderem sagt die Ärztin, wie wichtig es sei, Angehörige einzubinden und eine vertraute Atmosphäre zu schaffen.