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Meine Mutter hat Demenz (8)

Diese Hilfsmittel erleichtern unseren Alltag

Mutter und Sohn lächeln in die Kamera.

Markus Frutig und seine Mutter: Ihr helfen etwa Spickzettel oder mobile Leuchten durch den Alltag. Bild Markus Frutig

Markus Frutig betreut seit vielen Jahren seine an Demenz erkrankte Mutter – eine Aufgabe, die ihn sehr fordert. Deshalb ist er froh, dass es Hilfsmittel gibt, die den Alltag erleichtern. Seine Tipps sind nicht nur für Demenzbetroffene Gold wert.

Von Markus Frutig

Als gesunde und aktive Menschen machen wir uns in der Regel wenig Gedanken, welche Herausforderungen das Altern mit sich bringen. Wenn dann noch ein gesundheitliches Problem wie Gedächtnisverlust, Demenz, Seh- oder Bewegungsschwierigkeiten dazukommen, können ganz alltägliche Dinge zu heiklen bis tödlichen Gefahrenquellen werden. Daher will ich hier einige Maßnahmen auflisten, die uns im Alltag mit Demenz geholfen haben.

Das gewohnte Umfeld beibehalten

Bei altersbedingt nachlassender Gedächtnisleistung und erst recht bei einer Demenzerkrankung ist es für ältere Menschen wichtig, dass sie möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld leben. Der Spruch «einen alten Baum verpflanzt man nicht» bewährt sich und sollte, wenn immer möglich, respektiert werden.

Das heißt auch, dass Alltagsgegenstände immer am selben Platz liegen sollten, damit das Langzeitgedächtnis so lange wie möglich genutzt werden kann. Denn jede Veränderung bedeutet eine unnötige Herausforderung und kann die Betroffenen sehr belasten.

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Auch ist es meiner Erfahrung nach wichtig, dass ältere Menschen – vor allem, wenn sie noch allein umhergehen können – für den täglichen Spaziergang die bekannten Wege und Orte begehen. Auch bei Reisen oder Ferienaufenthalten hat sich dies sehr bewährt. Denn sonst stellt sich schnell Orientierungslosigkeit und damit eine sich verstärkende Spirale der Verängstigung für älter werdende und erkrankte Menschen ein.

Spickzettel einsetzen

Bei beginnender und mittlerer Demenz hilft es auch oftmals, gewisse Rituale oder Informationen gut lesbar auf ein A4-Blatt zu schreiben und dieses an den betreffenden Ort zu hängen.

Natürlich darf nicht die ganze Wohnung mit solchen «Spickzetteln» vollgeklebt werden, sonst erzielt man die gegenteilige Wirkung. Aber ein Zettel an der Badezimmertür: «Bitte vor dem Zubettgehen Zähneputzen» oder in der Küche: «Bitte genug Wasser & Tee trinken» kann bis zu bestimmten Lebensabschnitten helfen.

Stolperfallen entfernen

Wenn älter werdende Menschen auf Brille oder Gehhilfen angewiesen sind, ist es besonders wichtig, die Wohnung und das Umfeld nach Stolperfallen zu untersuchen. Gemäß Untersuchungen der Unfallversicherung Suva sind Stürze die häufigste Unfallursache in der Schweiz – in der Freizeit passiert es fast 135‘000 Menschen pro Jahr.

Bei 27 % sind es Stürze auf Treppen, bei 20 % aufgrund Schnee- und Eisglätte, bei 5 % auf Straßen und Wegen. Aber bei rund 6 % handelt es sich um Stürze innerhalb der Wohnung oder des Hauses: Badewannen, Duschen, Tische, Stühle usw.

Ein besonderes Augenmerk sollte auf Teppiche gelegt werden. Teppichfreie Böden mit rutschfesten Hausschuhen zu begehen, reduziert die Stolpergefahr massiv. Denn jeder Bett- oder Badvorleger kann zur Stolperfalle werden.

Tipp

Nutzen Sie die Informationen der Präventions-Kampagne «stolpern.ch» und verhindern Sie so Stolper- und Sturzunfälle. Denn diese sind meistens gerade für ältere Menschen der Beginn von langen Spitalaufenthalten mit Todesfolge.

Automatisch gute Sicht

Licht ist wichtig, um sich zu orientieren, aber zum Schlafen benötigen wir absolute Dunkelheit. Wenn man dann schnell und sicher für den Toilettengang ins Bad gelangen will, befindet sich der Lichtschalter vom Schlaf- oder Wohnzimmer oft nicht in Reichweite. Handsender und Taschenlampen sind schnell verlegt, und bei Harndrang muss es schnell gehen. Entsprechend hoch ist die Stolpergefahr bei schlechter Sicht und Eile.

Verringern kann man das Risiko, indem man kleine LED-Leuchten mit integriertem Bewegungsmelder und Batterieversorgung überall dort platziert, wo es besonders wichtig ist. Also zum Beispiel jene Bereiche der Wohnung ausleuchtet, die für den Toilettengang benutzt werden. Solche Leuchten stellen gerade bei demenziellen Erkrankungen ein wertvolles Hilfsmittel dar, da das dezente Licht automatisch und punktuell an- und ausgeht. Noch dazu bedarf es keinerlei Installationsaufwand oder teurer Leitungen.

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Beim WC oder unter dem Küchenschrank gibt es schnelle Orientierung und unter dem Spiegelschrank ist dann das Waschbecken beleuchtet, wenn man daran vorbeigeht. Damit wird auch vermieden, dass man mit der normalen «Flutlicht»-Beleuchtung in Schlafzimmer oder Bad wieder ganz wach wird und schlecht einschlafen kann. (Fortsetzung folgt)


Herzlichen Dank an den Autor Markus Frutig und die Redaktion von Helvetic Care für die Gelegenheit der Zweitverwertung dieses Beitrags.