Darf man einem Demenzkranken sagen, dass er dement ist? Diese Frage können wir nicht pauschal mit einem Ja oder einem Nein beantworten. Wie wir angemessen mit Menschen mit Demenz kommunizieren, ist von vielen Faktoren abhängig – zum Beispiel vom Stadium und Art der Demenz, von der Persönlichkeit des Betroffenen, von seinen Bedürfnissen, von seinem seelischen Zustand, von seiner Stimmung usw.
Hier ein paar grundlegende Überlegungen, die dir dabei helfen werden, mit Menschen mit Demenz angemessen über ihre Krankheit zu sprechen:
- Beziehe den Betroffenen in Abklärung und Diagnose ein. Dies kann ihm helfen, seine Symptome zu verstehen und Vorkehrungen zu treffen. Welche Vorkehrungen dies sein können, erfährst du in unserem Navi »Nach der Diagnose«. Nicht immer gelingt dies, da fehlende Krankheitseinsicht ein Begleitsymptom einer Demenz sein kann.
- Kommuniziere einfühlsam und ehrlich. Die Diagnose soll in einer einfühlsamen und unterstützenden Weise mitgeteilt werden. Es ist wichtig, dass der Betroffene weiß, dass er Menschen hat, die ihm beistehen.
- Berücksichtige das Stadium der Erkrankung. Im frühen Stadium können Betroffene die Diagnose verstehen und sich auf die Veränderungen vorbereiten – ausser ihnen fehlt die Einsicht. Wie du damit umgehen kannst, wenn der Betroffene die Defizite abstreitet und nicht zum Arzt gehen will, erfährst du in unserem demenznavi. Im späten Stadium der Krankheit ist die Fähigkeit zum Verstehen und Verarbeiten solcher Informationen stark eingeschränkt.