Der Besuch im Altersheim fällt uns manchmal schwer. Er erinnert uns an die eigene Vergänglichkeit und führt uns unser Versagen vor Augen (dass wir nicht fähig sind, selbst für unsere gebrechlichen Angehörigen zu sorgen). Wenn wir Menschen mit Demenz besuchen, kommt die oftmals erschwerte Kommunikation als weiteres Hindernis dazu.
So sitzen wir unserem Angehörigen befangen gegenüber. Wir wissen nicht, was wir noch sagen sollen, nachdem schon fünfmal gesagt worden ist, wie schön das Blumengedeck auf dem Tisch sei.
Wir wissen nicht, welche Spiele wir spielen sollen, wenn Oma zum dritten Mal die Eile-mit-Weile-Figuren umgestossen hat. Besonders Jugendliche und Kinder überfordert oder langweilt dies. Sie lassen sich nur noch selten bei der Oma blicken.
Konventionelle Spiele sind nicht geeignet
Ähnliche Situationen erlebte Bettina Wegenast, als sowohl ihre Mutter als auch ihre Schwiegermutter an Demenz erkrankt waren und im Heim lebten. Also suchte die Spielentwicklerin, Theaterautorin und ehemalige Pflegehelferin aus Bern nach Mitteln und Methoden, wie sie die Besuche im Altersheim für beide Seiten wertvoller gestalten könnte.
«Ich probierte verschiedene Spiele aus und stellte fest, dass sich konventionelle Brett- und Kartenspiele nicht mehr gut eignen», sagt Wegenast. «Die Regeln sind zu komplex, das Spiel dauert zu lang, das Spielmaterial ist zu kleinteilig und das Spielbrett zu unübersichtlich. Mir fiel aber auf, dass sich viele Heimbewohnerinnen trotz ihrer Einschränkungen eine Grundneugier erhalten haben und gern dazukommen, wenn etwas passiert. Vor allem dann, wenn sich etwas bewegt oder wenn etwas tönt.»
Also nahm Wegenast bei den Besuchen im Altersheim das Tablet mit. Ihre Schwiegermutter fand Gefallen an den Spielen, die über den Touchscreen gesteuert werden. Auf dem kleinen Bildschirm ist es aber für Menschen mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten schwierig, alles zu erkennen und richtig zu steuern.
Wegenast machte sich Gedanken über ein Gerät, das für Menschen mit Demenz geeignet ist und den Kontakt zwischen Menschen mit Demenz und Gesunden erleichtern kann.