Ess- und Trinkarrangements tragen mit dazu bei, dass sich Menschen mit Demenz in einer Institution wohl und ernst genommen fühlen. Bekannt ist auch, dass Rituale und Aktivitäten rund um Essen und Trinken bei Demenzerkrankten identitätsstützend wirken können.
Studien deuten jedoch darauf hin, dass Pflegende beim Essen häufiger auf Kalorien- und Nährstoffzufuhr achten als auf die individuellen oder psychosozialen Bedürfnisse derer, die gepflegt werden.
Früher wurden Im Pflegezentrum Bachwiesen die Bewohner:innen von zwei Spezialabteilungen in den Essraum begleitet und erhielten dort ihr Frühstück. Während der Mahlzeit waren sie sich selbst überlassen und wirkten unruhig oder apathisch.
Die Pflegepersonen bestätigten diesen Eindruck. Sie wünschten sich eine qualifizierte Frühstücksbetreuung, weil sie selbst mit den Arbeiten in den Zimmern absorbiert seien.
In der Folge entstand das Projekt «Multidisziplinäre Frühstücksbegleitung» mit der Absicht,
- den von Demenz betroffenen Menschen einen ruhigen und angenehmen Start in den Tag zu ermöglichen und
- Ihnen Zuwendung und angemessene Unterstützung beim Frühstück zu geben, damit sie das Essen geniessen und sich auf eine natürliche und alltagsbezogene Art beschäftigen können.
Multidisziplinär begleiten
Das Pflegezentrum Bachwiesen gehört zu den Pflegezentren der Stadt Zürich. Auf acht Abteilungen und in einer externen Wohngruppe leben rund 150 meist hochbetagte Menschen. Der Wunsch nach einem anderen Frühstücksarrangement entstand auf zwei Abteilungen für Demenzerkrankte mit Weglaufgefährdung und/oder Verhaltensauffälligkeiten.