Illustrationen von Lina Stahnke, Mut – Magazin für Lösungen
0 Jahre – längeres Leben
Wer heute in Europa geboren wird, kann sich auf 80,59 Lebensjahre freuen – fast doppelt so viele wie im Jahr 1900, als die durchschnittliche Lebenserwartung bei nur 42,7 Jahren lag.
Anders ausgedrückt: Durch den medizinischen Fortschritt, mehr Bewegung und gesünderes Essen steigt unsere Lebenserwartung in einem Jahrzehnt um zweieinhalb Jahre, in einem Jahr um fast drei Monate.
25 – Wandel der Fähigkeiten
Die Geschwindigkeit von Denken und Wahrnehmung lässt ab diesem Alter zwar nach.
Doch Wissen und Lebenserfahrung können bis ins hohe Alter steigen, schreibt die Altersforscherin Professorin Ursula Staudinger, die heute an der Columbia University in New York lehrt.
Ältere Menschen machen weniger gravierende Fehler als junge und überblicken das grosse Ganze besser.
30 – Harte Zeiten
In Jäger- und Sammlergesellschaften betrug und beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 30 Jahre.
Zwischen 40 und 50 – Tal- und Bergfahrt
Unser Wohlbefinden ist in der Kindheit hoch, erreicht in der Lebensmitte einen Tiefpunkt und steigt im Alter wieder an. Psychologen nennen diesen Effekt die «U-Kurve des Wohlbefindens». Laura Carstensen, Professorin für Psychologie an der Stanford University:
«Wenn wir älter werden, achten wir weniger auf Triviales, kosten das Leben mehr aus. Wir werden offener für Versöhnung, aber klarer bei Ungerechtigkeiten. Haben weniger Stress und Ärger. Wir investieren mehr in emotional wichtige Bereiche des Lebens. Dadurch werden wir von Tag zu Tag glücklicher.»
45 – Bergfest
Wir sind am Höhepunkt unserer geistigen Leistungsfähigkeit angelangt!
Wir haben nun einen besseren Wortschatz und ein besseres räumliches Orientierungsvermögen als in unseren bisherigen Lebensjahrzehnten.
Durch unsere Erfahrung können wir aus einer Vielzahl von Informationen besser das Wesentliche herausfiltern als je zuvor.
64 – Rente ist relativ
Achtet man nur auf das «chronologische Alter», trauen wir älteren Menschen zu wenig zu, sagt der Experte für Arbeitsorganisation Florian Kunze von der Universität Konstanz.
Ob unsere Leistungsfähigkeit tatsächlich abnimmt und wir mit 64 Jahren reif für die Rente sind, entscheidet aber unser «gefühltes Alter», das sich über Befragungen ermitteln lässt.
Menschen, die Sinn und Erfüllung in ihrer Beschäftigung finden, fühlen sich bis zu einem Drittel jünger, als sie tatsächlich sind. Also bei Renteneintritt vielleicht erst wie 46 Jahre.
Firmen mit einem Betriebsklima, in dem sich Beschäftigte jünger fühlen, als sie tatsächlich sind, haben nachweislich grösseren wirtschaftlichen Erfolg!
65 – Länger fit
Wir bleiben heute medizinisch betrachtet länger jung als früher: 65-Jährige sind heute so gesund wie 50-Jährige Mitte der 80er-Jahre, weist die Generali Altersstudie nach.
Wir bewegen uns mehr, ernähren uns gesünder und können auf verbesserte medizinische Versorgung zählen. Unser Bewusstsein für Gesundheit ist dabei umso ausgeprägter, je höher Bildungs- und Einkommensniveau sind.
70 – Schmerzmittel für die Seele
Körperliche Beschwerden und chronische Krankheiten wie Diabetes, Herz- Kreislauf-Probleme, Krebs und Muskel-Skelett-Erkrankungen steigen deutlich an.
Menschen mit regen Kontakten zu Partnern, Kindern und Freunden können besser mit den Folgen von Erkrankungen umgehen.
78 – statistisches Ende
So alt werden Männer heute in Deutschland im Schnitt.
83 – weniger Risiko zahlt sich aus
So alt werden Frauen heute in Deutschland im Schnitt. Sie trinken und rauchen weniger als Männer, begehen weniger häufig Suizid und verunglücken seltener tödlich.
100 – Zeitalter der Superalten
Weltweit leben laut dem Statistischen Bundesamt heute 533’000 über Hundertjährige – viermal mehr als zur Jahrtausendwende.
Berlin ist die Stadt, in der die Menschen in Deutschland am ältesten werden: Auf 100’000 Einwohner kommen 29 Hundertjährige.