Das Rentenalter ist bereits erreicht. Man lebt zu Hause und geniesst den Ruhestand zu zweit. Doch dann die Nachricht: Der Partner erkrankt an Demenz. Man möchte mehr Informationen haben. Man möchte sich mit anderen austauschen. Man hat unzählige Fragen. Wie sieht die Zukunft aus? Wo kann man sich Unterstützung holen? Werden die Finanzen reichen? Wie sieht das rechtlich aus?
Informationen und Dienstleistungen, die sich Menschen im Rentenalter zuvor an unterschiedlichen Stellen zusammensuchen mussten, sind im Luzerner Seetal seit September 2016 konzentriert an einer Stelle zu finden. Das Projekt «Drehscheibe 65plus Seetal» ist Teil des grösseren Gesellschaftsprojekts «Luzerner Modell 65plus» der Pro Senectute Kanton Luzern.
Dieses Mantelprojekt hat zum Ziel, Menschen im Rentenalter sozial abzusichern, ihre Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten und ihre Ressourcen für die Gemeinschaft nutzbar zu machen.
«Eines der Ergebnisziele sind Modelle für regionale Altersdrehscheiben», sagt Projektleiter Stefan Brändlin. Solche Drehscheiben gibt es inzwischen in drei Regionen: Das Seetal mit 11 beteiligten Gemeinden sowie das Rontal und die Region Sursee mit jeweils sechs Gemeinden.
Die Konzepte sind sich ähnlich – man möchte das Rad nicht überall neu erfinden und vorhandene Synergien nutzen.
«Mitte dieses Jahres entscheiden die Gemeinden, in deren Auftrag die drei Drehscheiben-Projekte laufen, ob diese auf Anfang 2019 in einen ordentlichen Betrieb übergeführt werden», so Brändlin.
Die Kosten hat man im Griff: Gerade mal 33 Rappen pro Einwohner und Jahr kostet die Gemeinden in der Region Seetal die Drehscheibe. Bund, Kanton, Wirtschaft, Stiftungen und Private unterstützen das Projekt ebenfalls.