Von Frank Brunner, Mut Magazin
Ein sonniger Nachmittag in Affoltern bei Zürich. Normalerweise sitzt Markus Minder um diese Tageszeit in Konferenzen. Doch vor seinem nächsten Termin will er einen Mann besuchen, der allmählich in eine Welt verschwindet, in die ihm keiner folgen kann.
Markus Minder, Facharzt für Geriatrie und Palliativmedizin, 49 Jahre, gross und schlank, leitet die Abteilung. Geriatrie heisst so viel wie Altersheilkunde, ihre Patienten sind meist älter als 65 Jahre. 40 Prozent aller Menschen, die im Rentenalter stationär behandelt werden, weisen kognitive Störungen auf.
Fast jeder Fünfte von ihnen leidet an Demenz. Ein Krankenhausaufenthalt ist für diese Menschen der pure Stress. Es ist für sie schwierig bis unmöglich, sich in der fremden Umgebung zurechtzufinden. Sie verstehen vielleicht nicht, warum sie da sind, können keine Auskunft über ihre Beschwerden geben und einem Aufklärungsgespräch nicht folgen.
In einer guten Geriatrie wie im Spital Affoltern behalten Ärzte und Pflegende nicht nur organische Krankheiten im Auge, sondern auch Demenz und ihre Begleiterkrankungen. Physiotherapeuten sorgen beispielsweise dafür, dass sich das Risiko zu stürzen minimiert, Ernährungsberater und Ergotherapeuten stehen bereit, dem mentalen und körperlichen Abbau vorzubeugen, der durch langes Liegen droht.