Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (PUK), Abteilung Geriatrie: Die im Osten der Stadt Zürich gelegene Institution ist das unterste Auffangnetz, wenn Menschen mit Demenz und/oder ihre Betreuenden an ihre Grenzen kommen oder darüber hinaus belastet werden.
Oft befinden sich die Eintretenden in grosser Not, nicht wenige davon verhalten sich in ihrer Überforderung aggressiv, gefährden sich und ihre Mitmenschen. In solchen Fällen sind der Oberarzt Florian Riese und seine Mitarbeitenden stark gefordert. Innert Kürze müssen sie entschieden, was dem Wohl des Patienten dient und wie er seine abhanden gekommene Lebensqualität zurückerlangen kann.
Unterstützung beim Treffen solcher Entscheidungen erhält Florian Riese von seiner Tätigkeit als Forscher. Im Auftrag des Universitären Forschungsschwerpunkts «Dynamik Gesunden Alterns» der Universität Zürich beschäftigt er sich mit dem Bereich «Lebensqualität bei Demenz».
Am St. Galler Demenzkongress wird er die Ergebnisse der «Zürcher Studie zur Lebens- und Sterbequalität von Pflegeheimbewohnenden» vorstellen. An diesen Studien beteiligen sich neben Forschern der PUK unter anderem das Demenzzentrum Sonnweid und die Pflegezentren der Stadt Zürich.
alzheimer.ch: Welche Patienten kommen zu Ihnen?
Florian Riese: Einerseits sind es Patienten, die stark verhaltensauffällig und körperlich in sehr guter Verfassung sind. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise jung erkrankte Menschen mit frontotemporaler Demenz mit viel Bewegungsdrang. Ihre Betreuung ist eine Herausforderung. Andererseits haben wir ältere Patienten, die körperlich gebrechlich und verhaltensauffällig sind.
Welche Situationen machen einen Eintritt in die Psychiatrische Klinik nötig?
Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht. Es gibt Versorgungs-Arrangements, die über eine gewisse Zeit stabil sind. Irgendwann kommen diese Arrangements an ihre Grenzen. Manchmal funktionieren sie noch eine Weile, obwohl sie über ihre Grenzen strapaziert werden.