Demenz ist eine langwierige und unaufhaltsame Erkrankung, die mit milden kognitiven Beeinträchtigungen beginnt und im weiteren Verlauf zu schweren Persönlichkeitsveränderungen führt, wie zum Beispiel zu gesteigerter Emotionalität oder völliger Apathie. Viele Angehörige leiden darunter und versuchen diese Veränderungen zu verstehen und ihnen einen Sinn zu verleihen.
Was aber geht in diesen Menschen vor? Inwieweit profitieren sie noch von Massnahmen, die ihnen ein würdevolles Leben ermöglichen?
Und warum glänzen selbst Menschen mit schwerer Demenz zwischendurch mit lichten Momenten, in denen sie (verbal oder nonverbal) treffende Bemerkungen und Reflexionen von sich geben?
Auf diese und ähnliche Fragen versucht die Hirnforschung Antworten zu geben. Eine Möglichkeit, direkt in das Gehirn hineinzuschauen, ist die Magnetresonanztomographie (MRT). Mit ihr können nicht nur relativ statische Hirnstrukturen abgebildet werden, sondern auch die Hirnaktivität bei kognitiven Prozessen wie Gedächtnis und Sprache.
Demenz wird verursacht durch Veränderungen im Gehirn. Während bei der Alzheimer-Erkrankung der fortschreitende Verlust von Nervenzellen im Vordergrund steht, ist die vaskuläre Demenz charakterisiert durch Schäden in der Blutversorgung des Gehirns, zum Beispiel hervorgerufen durch einen oder mehrere Schlaganfälle.
Verlust von Nervenzellen
Gerade die Alzheimer-Erkrankung folgt einem typischen Verlauf: Sie beginnt mit dem Verlust von Nervenzellen im Hippocampus, einer Struktur im Gehirn, die sehr wichtig ist für das Gedächtnis. Deshalb fallen Alzheimer-Patienten zunächst durch eine erhöhte, nicht durch das Alter erklärbare Vergesslichkeit auf.
Sowie sich der Prozess der Neurodegeneration über das gesamte Gehirn ausweitet, werden immer mehr kognitive Fähigkeiten in Mitleidenschaft gezogen.
Die Patienten verlieren mit der Zeit ihre Sprache und Ausdrucksfähigkeit und ziehen sich schliesslich in sich zurück.
Störungen in Bereichen, die für das Erkennen von Emotionen (Teile im sogenannten medialen Temporallappen) verantwortlich sind, führen dazu, dass Demenzkranke Emotionen wie Wut und Trauer nicht mehr erkennen und adäquat reagieren können.