Werte Damen und Herren Politiker
Ein Maler benötigt Farbe und Pinsel, um eine Wand zu streichen.
Ein Maurer benötigt Steine und Mörtel, um eine Wand zu machen.
Ein Bäcker benötigt Mehl, Hefe, Wasser und einige andere Dinge, um einen Teig zu machen.
Und Pflegende benötigen Verbandsmaterial, um Wunden fachgerecht zu versorgen.

Während Maler, Maurer und Bäcker selbstverständlich ihren Materialverbrauch in Rechnung stellen, wird dies den Pflegenden verwehrt.
Mit dem Entscheid des Schweizer Bundesgerichtes werden Materialkosten nicht mehr von den Krankenversicherungen übernommen.
Für dieses Problem fühlt sich offenbar niemand zuständig. Die Verantwortung wird mal wieder hin und her geschoben.
In der Juli-Ausgabe «Krankenpflege» des Berufsverbandes SBK ist ein sehr guter Artikel darüber zu finden. Darin zeigt Pierre-André Wagner auf, wie sehr die Politik bei dieser Problematik geschlafen hat.
Ebenfalls wird deutlich: Ohne geeignete Lösung steht das Gesundheitswesen vor dem Super-GAU.
Spitexbetriebe, Langzeitinstitutionen und freiberufliche Pflegefachpersonen bemühen sich darum, eine Lösung zu finden.
Es darf nicht darauf hinauslaufen, dass die Materialkosten direkt den Kranken verrechnet werden.
Und es kommt der nächste Hammer: Der Bundesrat will die Beiträge der Kassen um weitere 3,6 Prozent senken. Und wieder herrscht politisch absolute Stille. Ausser dem SBK reagiert keine einzige Politikerin und kein einziger Politiker auf diesen krassen Fehlentscheid.
Die Politik hat den Gong nicht gehört.
Müssen wir Pflegenden auf die Strassen gehen und Häuser demolieren, damit ihr uns zuhört? Oder soll ich ganz Medienwirksam «Freie Pflege» ans Bundeshaus schmieren?