Über den SRF-Tagesschau-Beitrag zum Thema «Betreuungsleistungen» vom 16. Oktober 2018 (siehe unten) bin ich erschrocken. Erschrocken darüber, mit welcher Selbstverständlichkeit der Santésuisse-Mediensprecher Paul Rhyn vorschlägt, dass «die Erfassungsinstrumente für den Pflegebedarf konkreter formuliert werden sollen, wie die Demenzkranken in ihren Bedürfnissen erfasst werden».
Die Kassen vermitteln seit Jahren jedem der pflegt und jeder Person die gepflegt wird das Gefühl, dass nur sie dafür verantwortlich sind, dass die Prämien schon wieder steigen.
Die Kassen behindern die Institutionen mit ihren Kontrollen und ihrem Dokumentierwahn. Sie belasten die Heime mit Kontrolleuren, deren einziges Ziel es ist, nachzuweisen, dass es ihren eigentlich überflüssigen Job braucht.
Nach dem Willen der Kassen müssen die Heime beweisen, dass sie das System verstanden haben. Sie müssen nicht nachweisen, dass sie tatsächlich etwas ausgeführt haben. So wird dann dokumentiert: Dem Kranken ist die Bettdecke über die Füsse gelegt worden, weil er angegeben hatte, er habe kalte Füsse.
Die Pflegeleistung an und für sich wird nicht kontrolliert.
Dazu müssen Juristen beschäftigt werden, die wir mit unseren Prämien selber bezahlen müssen. Hinzu kommt, dass die Kassen ihre CEOs jährlich mit fast einer Million bezahlen (Helsana), weil es angeblich niemanden gibt, der günstiger für das Wohl der Versicherten schauen kann.
Eine Politik, in der die Verbindungen zwischen Kassen und politischen Amtsträgern so ausgeprägt ist, blockiert sich seit Jahren selbst. Niemand ist an Lösungen interessiert, weil alle davon profitieren, ausser die Kranken selber. Diese Kassen dürfen nicht die Instrumente bestimmen, wie Pflege- und Betreuungsleistungen erfasst werden. Feuer kann man nicht mit Benzin löschen.
Sehen Sie den Beitrag des Schweizer Fernsehens, dessen Kernaussage von Michael Schmieder hier kommentiert wird. Quelle SRF/Tagesschau