Freund und Leid der Demenzprävention
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Freud und Leid der Demenzprävention

Der englische Forscher Jeremy Spencer empfiehlt Champagner als Prävention gegen Demenz. Bild PD

Man hat es gut, wenn man auf der Redaktion von demenzjournal arbeitet. Hier gehen nämlich täglich sehr wertvolle Informationen ein. Sie helfen mit, mein Leben zu verlängern. Oder zumindest auf absehbare Zeit hin nicht an einer Demenz zu erkranken.

Letzte Woche meldete ich mich an zu einem Vertiefungskurs in Englisch. «Zweisprachigkeit bremst Alzheimer aus», hatte kurz zuvor die Neue Zürcher Zeitung am Sonntag berichtet. Damit auch mein Hund etwas davon hat, spreche ich mit ihm morgens Englisch und nachmittags Deutsch.

Mein Lieblingsforscher ist Jeremy Spencer. Er arbeitet an der Reading University in England. Er fand heraus, dass drei Gläser Champagner pro Tag einer Demenz vorbeugen. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass ich den Konsum auf den ganzen Tag verteilen muss, damit der Champagner seine volle antidemenzielle Wirkung entfalten kann.

Meine Kollegen auf der Redaktion finden das nicht so toll, weil ich mehr Fehler mache und manchmal auch noch dazu singe. Ich versuche sie nun davon zu überzeugen, die Sache langfristig zu betrachten. Lieber jetzt ein paar Fehler machen, als in fünf Jahren nicht mehr zu wissen, wozu ein Computer da ist.

Auch Andreas Zimmer von der Universität Bonn verbreitete erfreuliche Nachrichten. Er hat herausgefunden, dass sich bei älteren Mäusen die Hirnleistung verbessert, wenn sie regelmäßig Cannabis verabreicht bekommen. Diese Präventionsmaßnahme stellt aber Redaktoren vor große Probleme.

Haben Sie schon mal versucht, bekifft einen Text zu schreiben oder redigieren?

Weniger attraktive Präventionsmaßnahmen gegen Demenz schlägt Reader’s Digest vor: Schachspielen soll geistig fit halten. Dazu bin ich – vor allem unter der Wirkung von Champagner – zu ungeduldig. Damit ich meine Ungeduld in den Griff bekomme, mache ich jetzt Yoga. Dies soll auch gegen Demenz helfen, berichtet Die Welt.

Schwarzer oder grüner Tee macht nicht so viel Freude wie Champagner. Aber vorbeugend gegen Demenz wirkt er, heißt es in einer Studie der Universität Singapore. Also trinke ich zwischen den Champagnern stets eine Tasse Grüntee.

Auf künstliche gesüßte Softdrinks zu verzichten, macht mir gar nichts aus. Ich habe diese Getränke schon immer gemieden, weil sie scheußlich schmecken und voller Chemie sind. Jetzt habe ich noch einen Grund mehr, sie zu meiden: Forschende der Universität Boston konnten nachweisen, dass die künstlichen Süßstoffe das Risiko einer Demenz oder eines Schlaganfalls erhöhen.

Wenn man Demenzprävention erst nimmt, macht man sich unbeliebt. Nicht nur, weil man ständig besoffen und oft bekifft ist, sondern weil man auch noch stinkt. Die Deutsche Alzheimergesellschaft schreibt, Aluminium begünstige die Ablagerung des Amyloid-Proteins im Gehirn, das zu Alzheimer führt.

Weil viele Deos Aluminiumsalze enthalten, die über kleinste Hautverletzungen in den Körper eindringen, verzichte ich jetzt darauf. Derweil wollen meine Kollegen nicht mehr im gemeinsamen Büro arbeiten. Es wäre aber fatal, allein im Büro zu sein.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend teilt mit, dass soziale Aktivitäten nachweislich dazu beitragen, das Demenz-Risiko zu senken. Ich muss also dafür sorgen, dass der Arbeitsplatz gegenüber von meinem wiederbesetzt wird. Vor einigen Jahren arbeitete ich mit einer Journalistin, die durch eine schiefgelaufene Operation ihren Geruchssinn verloren hatte. Ich werde sie heute noch anrufen.

Womit Sie Ihr Demenzrisiko (wirklich) senken können

demenzwiki

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