Nadine und ihre Eltern
Nadine Overkamp ist 47 Jahre alt und arbeitet als Verwaltungsangestellte an der Ruhr-Universität in Bochum. Ihre Mutter Rita erhielt 2019 die Diagnose Demenz. Nadine begleitet ihre Eltern auf dem Weg mit der Erkrankung – dabei tun sich alte Rollenmuster und damit verbundene Probleme auf. Sie möchte ihrer Mama helfen, aber spürt oft, dass ihr Vater andere Vorstellungen davon hat, wie diese Hilfe aussehen sollte. Nadines Strategie: sich mit anderen Angehörigen zu vernetzen und sich Auszeiten nehmen. Das gibt ihr Kraft, für ihre Mutter da zu sein.
Meine Herausforderung
Meine Mutter erhielt 2019 die Diagnose Demenz, aber die ersten Symptome traten schon zwei Jahre vorher auf. Meine Eltern hatten einen neuen Herd gekauft, aber Mama konnte damit nicht umgehen. Es waren viele kleine Auffälligkeiten im Alltag. Irgendwie veränderte sich meine Mama und war nicht mehr die, die ich kannte. Ich vermutete eine depressive Episode und schlug vor, zur Psychologin zu gehen und das abzuklären.
Mein Vater hat das Zepter übernommen, mal wieder, und stellte direkt in Frage, ob das wirklich notwendig sei. 2019 gingen sie dann endlich zum Neurologen und der stellte eine Demenz fest. Ich habe mir in den vergangenen Jahren viel Wissen über Demenz angelesen und mache mir viele Gedanken, wie ich meine Eltern unterstützen kann. Aber ich stehe damit allein da, habe zudem auch keine Geschwister.