Unter der Rufnummer 030 – 259 37 95 14 berät montags bis freitags ein multiprofessionelles Team der Deutschen Alzheimer Gesellschaft die Ratsuchenden. Mittwochs von 10 bis 12 Uhr wird auch Beratung in türkischer Sprache angeboten.
Jedes Jahr melden sich zwischen 5000 und 6000 Menschen, die Zahl der Anfragenden hat in den vergangenen Jahren ebenso kontinuierlich zugenommen wie die Dauer der einzelnen Gespräche.
Das deutsche Alzheimer-Telefon ist ein bundesweites Angebot. «Uns erreichen Anrufe von Menschen mit Demenz, Angehörigen sowie beruflich oder ehrenamtlich Engagierten», erklärt Helga Schneider-Schelte, die Projektleiterin des Alzheimer-Telefons.
Belastung durch Betreuung
«Die Anliegen der Anrufenden sind sehr vielfältig: Die häufigsten Fragen (rund 20 Prozent) betreffen den Umgang mit demenzerkrankten Menschen und die eigene Belastung der Angehörigen durch die Pflegesituation (zirka 14 Prozent).
Ebenso erhalten wir Anfragen zum Krankheitsbild, zur Diagnosestellung und zu Behandlungsmöglichkeiten sowie zu Regelungen der rechtlichen Vorsorge. Viele Anrufende fragen auch nach konkreten Entlastungsangeboten vor Ort und deren Finanzierung über die Pflegeversicherung.»
Fast die Hälfte der Anrufenden, die sich an das Alzheimer-Telefon wenden, sind erwachsene Kinder eines an Demenz erkrankten Menschen. In etwa 20 Prozent der Fälle sind es die pflegenden Ehepartner, die am Beratungstelefon Unterstützung suchen. Die Beraterinnen und Berater am Alzheimer-Telefon haben langjährige Erfahrungen und erweitern ihr Fachwissen regelmässig durch Fortbildungen.
In den Gesprächen gehen sie auf alle Anliegen individuell ein. «Um mit schwierigen Situationen besser zurechtzukommen, hilft es zu verstehen, dass die Veränderungen krankheitsbedingt sind», so Schneider-Schelte. Angehörige leisten einen grossen Teil der Pflege- und Betreuungsarbeit von Menschen mit Demenz – und das oft rund um die Uhr.
«Das ist sehr belastend. Wir überlegen gemeinsam mit den Anrufenden, welche Entlastungsmöglichkeiten für sie passend sein können. Es braucht mehrere Schultern, um den Alltag gut zu meistern», erläutert Schneider-Schelte.
Das Team vom Alzheimer-Telefon informiert daher auch über Ansprechpartner in der Nähe der Anrufenden und vermittelt den Kontakt zu den über 130 regionalen Alzheimer-Gesellschaften. Die Beratung am Alzheimer-Telefon ist kostenlos und kann auf Wunsch anonym erfolgen.
Das Alzheimer-Telefon wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell unterstützt. Darüber hinaus wird das Angebot aus Spenden finanziert.