Vom 9. bis am 11. August 2018 fand im Zürcher Kulturmarkt das zweite Demenz Meet statt. Es richtete sich an Angehörige, Erkrankte und Fachleute. Angekündigt waren intensive Diskussionspanels, inspirierende Impulsreferate, hilfreiche Workshops, gute Demenzgeschichten, betreuter Rückzugsort, lebendige Piazza, persönlicher Erfahrungsaustausch, wunderbares Essen und lockere Atmosphäre.
alzheimer.ch: Was machen Sie gerade?
Daniel Wagner: Ich rege mich auf über Vimeo. Ich versuche auf der Videopattform neue Teammitglieder zu integrieren, aber es funktioniert nicht. Dies ärgert mich fürchterlich – ich bin froh, dass ich jetzt mit Ihnen sprechen kann.
Sind Sie auf Vimeo im Zusammenhang mit Demenz Zürich und dem Demenz Meet?
Nein, ich mache es für meine Kommunikationsagentur.
Ihr Demenz-Aktivismus ist also kein Vollzeitjob.
Im Moment fühlt es sich nach einem Vollzeitjob an. Es ist sehr intensiv und kein reines Hobby mehr. Ich höre schon Sprüche von meinen Geschäftspartnern: «Wie sieht es aus mit deinem Zeitmanagement?». Meine Freundin findet, ich nehme mir zu wenig Zeit für mich. Ich arbeite pro Woche mindestens einen Tag für Demenz Zürich und das Demenz Meet.
Was beschäftigt Sie derzeit am Demenz Meet?
Die Werbung. Das Programm ist gut und wegen der Organisation mache ich mir keine Sorgen. Im Moment arbeite ich daran, dass wir die erwünschten 700 Teilnehmer zusammenbringen.
Das Meet dauert nun zweieinhalb Tage, und ich frage mich, ob es so funktioniert.
Sie brauchen 700 Teilnehmer, damit Sie schwarze Zahlen schreiben können?
So könnte ich die direkten Kosten von 70’000 Franken decken. Ich wünsche mir, dass dieser Event selbsttragend ist und von den Eintritten finanziert werden kann. Ich möchte nicht abhängig sein von Spenden und Sponsoren.
Falls es nicht gelingt: Wer übernimmt das Defizit?
Wahrscheinlich würde ich es aus dem eigenen Sack und vielleicht mit einem Beitrag des Vereins «Freunde Demenz Zürich» bezahlen. Ich betrachte es auch als ein privates Risiko. Wenn ich solche Sachen anreisse, will ich dafür geradestehen.
Woher kommt Ihre Motivation, viele Stunden und vielleicht auch privates Geld in ein gemeinnütziges Projekt zu investieren?
Es sind drei Treiber. Der eine ist die Geschichte meines Vaters, der zwölf Jahre an Alzheimer erkrankt war. Der zweite ist das Engagement meiner vor knapp zwei Jahren verstorbenen Mutter, die mit einem Verein das Alterszentrum Doldertal unterstützt hat. Aus diesem Verein ist alles gewachsen. Der dritte Treiber ist mein Bock darauf, etwas auszuprobieren. Ich will herausfinden, ob Ideen ausserhalb der normalen Gedanken funktionieren.